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Direkt, deckend und viel unkomplizierter als ihr Ruf

Wirklich, ich habs ausprobiert

Was ist Gouache überhaupt?

Gouache ist eine wasserlösliche Farbe, ähnlich wie Aquarell –
aber mit dem Unterschied, dass sie durch zugesetzte Kreide oder andere Füllstoffe deckend ist
und beim Trocknen matt bleibt.

Du kannst damit Flächen anlegen, korrigieren, drübermalen oder fein arbeiten.
Sie trocknet schnell, aber lässt sich auch wieder anlösen – wenn man das will.
Und genau das macht sie für mich spannend.

Ich hab mir bewusst das 36er-Set von Maries Gouachefarben besorgt.
Nicht, weil ich was beweisen wollte – ich wollte einfach wissen,
ob sie wirklich so „anders“ sind, wie viele im Internet behaupten.

Nach den ersten Tests kann ich sagen:
Nein, sie sind nicht schwierig.
Im Gegenteil: Wenn man gern mit Farbe arbeitet,
fügt sich Gouache ganz natürlich ein.


Und das mit dem „kompliziert“?

Vergiss es.
Wenn du mit Acryl oder Aquarell klarkommst, wirst du mit Gouache kein Problem haben.
Die Farbe macht genau das, was du ihr gibst:
Wasser = weich. Weniger Wasser = deckend.
Mehr ist es nicht.

Diese Panikmache à la „Königsdisziplin“ kannst du also getrost ignorieren.
Einfach ausprobieren statt drüber lesen.

Meine Tests: Kombination mit anderen Materialien

Ich arbeite gern mit verschiedenen Materialien gleichzeitig –
und Gouache hat sich da überraschend flexibel gezeigt.








Was ich bisher kombiniert habe:

  • Bleistift (drunter und drüber – kein Problem)
  • Pastellkreiden (funktionieren super auf trockener Fläche)
  • Buntstifte (besonders für Details oder Strukturen über trockener Gouache)
  • Acrylmarker (gut für Kontraste – aber die Fläche muss wirklich trocken sein)
  • Fineliner (wenn man sie ganz am Schluss einsetzt)
  • Aquarellfarben

Und hier kommt der Teil, den viele nicht glauben 🙂



Ja, Gouache und Aquarell lassen sich mischen

Ich hab’s getestet:
Wenn ich mit weißer Gouache eine dünne Schicht aufs Papier lege
und dann Aquarellfarbe drüber male,
entsteht eine sehr schöne, kontrollierbare Mischung.

Keine Probleme, kein „Reinbeißen“, kein Matschen.
Die beiden Farben arbeiten richtig gut zusammen,
solange man weiß, wie man sie verwendet.

Also: Nicht alles glauben, was im Internet steht.
Testen > Meinen.


Mein Tipp für Tubenfarben: Pflanzliches Glycerin

Wenn du Gouache aus Tuben in Näpfchen umfüllst,
gib unbedingt pflanzliches Glycerin dazu.
Ich rede hier nicht von irgendwas Chemischem –
und schon gar nicht von Nitroglycerin (musste das klarstellen 😅).

2 Tropfen auf 5 Gramm Farbe reichen völlig aus.
Dann bleibt die Farbe auch nach dem Trocknen geschmeidig und sofort wieder anlösbar.
Ohne Glycerin wird sie hart, bröselig und braucht viel Wasser – das macht keinen Spaß.
Mit Glycerin ist sie jederzeit einsatzbereit.


Fazit

Gouache ist kein Zaubermittel, aber auch kein Hexenwerk.
Sie macht das, was sie soll –
und wenn man sie einfach mal benutzt,
versteht man sehr schnell, wie vielseitig sie ist.

Für mich ist sie jetzt ein fester Teil meines Materialmixes.
Nicht, weil’s grad alle machen, sondern weil sie funktioniert.
Sie deckt, sie lässt sich schichten, man kann drüber oder drunter arbeiten –
und sie macht’s mir nicht schwerer, sondern leichter.